1. Einführung
Gründung des Unternehmens und Expansion
Die Ernährungs- und Diätberatung M. Scholz wurde am 05. 09. 1993 in
der Nähe des Leipziger Zentrums (am Bayrischen Bahnhof) als Beratungsstelle
der Deutschen Gesellschaft für gesundes Leben gegründet. In den 10
Jahren der Existenz wurden ca. 4000 Leipziger beraten. Mit der Gründung
des Ernährungsberatungs- und Trainingszentrums, ETZ - M. Scholz, in einem
historischen Gebäude (erbaut 1836) am Bayrischen Platz, wurde ab dem 07.
05. 1999 durch Erhöhung der personellen und Raumkapazität das Beratungsprogramm
um körperliche Konditionierungsprogramme, interessante Kochkursmöglichkeiten
und eine begleitende Beratung bei medikamentöser Therapie des metabolischen
Syndroms erweitert.
Unternehmensziele
Die Ziele des Unternehmens sind die umfassende Aufklärung der
Bevölkerung über ernährungsbedingte Gesundheitsrisiken
sowie Normalisierung von Körpergewicht und
Körperzusammensetzung bei gleichzeitiger Reduktion der
Risikofaktoren für Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
sowie Krankheiten des Bewegungsapparates und des Verdauungssystems im
Sinne eines Referenzzentrums.
Teilnehmer
Personen aller Altersgruppen (Ausnahme kleine Kinder), die durch
Umwelteinflüsse oder genetische Prädisposition ein von der
Norm (gemessen am BMI) abweichendes Körpergewicht, mittels
Ernährungsberatung beeinflußbare Stoffwechselstörungen
oder nahrungsmittelbedingte Allergien aufweisen. Zum Teilnehmerkreis
gehören auch normalgewichtige gesunde Personen, die eine
gesundheitsbewußte Lebensweise anstreben oder aufrechterhalten
wollen oder spezielle Nahrung bevorzugen (z.B. Vegetarier).
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2. Beratungs- und Trainingsprogramme
Überblick
Abhängig von den Ausgangsbedingungen der Teilnehmer werden
verschiedene Beratungsprogramme angeboten. Im individuellen
Gespräch und unter Nutzung spezieller Fragebögen werden
individuelle ernährungs-, bewegungs-, psychosozial- und
krankheitsbedingte Risikokonstellationen gemeinsam ermittelt und
Lösungsansätze diskutiert.
Im speziellen Beratungsteil erhalten normgewichtige Teilnehmer ohne
Risikofaktoren auf gesunde, fettreduzierte Mischkost orientierte
praxisnahe Ernährungsempfehlungen. (z.B. mit Kochkurs) sowie
Hinweise für ein geeignetes Bewegungsverhalten, das in
entsprechenden Kursen unter qualifizierter Anleitung trainiert werden
kann.
Hypokalorische Mischkost und PreCon-Programm
Übergewichtige Teilnehmer haben die Möglichkeit zwischen
dem Beratungsprogramm der PreCon und einem auf hypokalorischer Mischkost
basierenden Programm entsprechend den Empfehlungen der DGE zu
wählen.
Im Rahmen des Beratungsprogramms der PreCon werden von den Teilnehmern mittels Body
Impedance Analyse (BIA) die physikalischen Größen Reaktanz
und Resistenz ermittelt, aus denen sich unter Einschluß des BMI
und der Nutzung der EUROBODY-Software (Data Input GmbH, Frankfurt,
Deutschland) bestimmte Parameter der Körperzusammensetzung,
wie Wasser, Fett und Körperzellmasse (BCM) kalkulieren lassen.
Diese Werte ermöglichen unter Nutzung einer bilanzierten
hypokalorischen Kost mit stufenweisem Aufbau bis zur individuell
adaptierten normo/isokalorischen Kost ein langfristige Gewichts- und
Körperfettreduktion bei Erhaltung der Körperzellmasse und
der vollen körperlichen Leistungsfähigkeit.
Teilnehmer mit speziellen Stoffwechselstörungen oder
Nahrungsmittelallergien erhalten individuell angepaßte
Ernährungsempfehlungen.
Kochkurse
Unter Anleitung einer ausgebildeten Köchin und Ernährungswissenschaftlerin
wurden bis 2005 Kochkurse zu verschiedenen Themen
der fettarmen Nahrungszubereitung angeboten. Dabei wurde das jahreszeitenabhängige
lokale Angebot an Gemüse und Obst besonders berücksichtigt. Schwerpunkte
bildeten das Training vitaminschonender neuer Garverfahren und das Backen und
Braten bei minimalem Fettbedarf. Die Nahrungsmittel wurden bereitgestellt. Die
Teilnehmer konnten aber auch eigene Zutaten testen.
Leider sind Kochkurse seit Ende 2005,
aufgrund der Änderung unserer Räumlichkeiten, bis auf weiteres nicht möglich.
Sport- und Bewegungsprogramm
Viele Übergewichtige haben Schwierigkeiten an normalen
Fitnessprogrammen teilzunehmen. Allerdings kann eine dauerhafte
Gewichtsreduktion nur durch die richtige Ernährung in Verbindung
mit einer sportlichen Aktivität erzielt werden. So haben die
Teilnehmer die Möglichkeit in unserer Einrichtung spezielle
Bewegungsprogramme zu nutzen.
Bis Ende 2005 führte unsere Sporttherapeutin Problemzonengymnastik in Verbindung mit
Bewegung nach Musik, Diabetikersport und Aquafitnesskurse durch.
Durch die Veränderung unserer Räumlichkeiten Ende des Jahres 2005
können wir zur Zeit jedoch nur Nordic-Walking Kurse anbieten.
Diese Kurse führen wir seit 2003 durch und eignen sich besonders für unsere
Teilnehmer da es sich dabei um ein besonders schonendes Ganzkörpertraining handelt.
Spezielle Beratungsprogramme bei medikamentöser Therapie der
Adipositas
Die Mitarbeiter des ETZ unterstützen mit ihrer speziellen
Erfahrung Ärzte bei der Betreuung von Patienten, die einer
speziellen medikamentösen Therapie z.B. mit Xenical®
(Orlistat) oder Reductil® (Sibutramin) bedürfen oder eine
spezielle Eßstörung (Anorexie oder Bulimie) aufweisen.
Regelmäßige Verlaufskontrollen der
Körperzusammensetzung lassen sich anbahnende Fehlentwicklungen
der körperlichen Zusammensetzung (z.B. Abbau der Muskelmasse
statt der Fettmasse) rechtzeitig erkennen. Das neue Ernährungs-
und Bewegungsverhalten wird adäquat trainiert. Die Nachbetreuung
ist gewährleistet und wird unbedingt empfohlen.
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3. Qualitätsmanagement in der Ernährungsberatung
Strukturqualität
In der Ernährungsberatung sind neben Frau Marion Scholz,
Fachkrankenschwester, Ernährungsberaterin PreCon und IBW sowie
Diabetesassistentin DDG auch die diplomierten Ernährungswissenschaftlerinnen
Frau Yvonne Klepzig und Frau Grit Laske tätig. Sie werden im
Rahmen einer wissenschaftlichen Kooperationsvereinbarung zwischen der
PreCon
(Bickenbach) und der Universität Leipzig durch Oecotrophologie-
und Medizinstudenten höherer Studienjahre unterstützt, die
die verschiedenen Beratungsprogramme als Diplomanden und Doktoranden
wissenschaftlich begleiten und evaluieren (Projektleiter:
Prof.Dr.med.G.H. Scholz).
Durch die neueste Meß- und Computertechnik können
Teilnehmerdaten erfaßt, ausgewertet und sofort an die Teilnehmer
und Hausärzte weitergeleitet werden.
Prozeßqualität
Der gesamte Beratungsprozeß ist strukturiert. Die einzelnen
Beratungselemente sind weitestgehend standardisiert und trotzdem
ausreichend flexibel, um den individuellen Bedürfnissen der
Teilnehmer gerecht zu werden.
Hauptelement ist das Ernährungsberatungsprogramm der PreCon. Bereits mit dem
Eingangsgespräch werden neben den Stammdaten auch wesentliche
Informationen über die Lebensstilelemente Ernährung
(Ernährungsanamnese- und Ebis-Analyse) und Bewegung, das soziale
Umfeld der Teilnehmer sowie konkrete Daten zur bisherigen
Gewichtsdynamik und anamnestische Angaben über familiäre und
individuelle Risikofaktoren, Krankheiten und Therapien erfaßt.
Auf der Basis dieser Daten erfolgt die Empfehlung eines entsprechenden
Programmes und die Einleitung der Startphase.
Als objektive Parameter der Lebensstiländerung und damit als
Prozeßindikatoren dienen neben Körpergewicht, Taille/Hüfte-Verhältnis
und Halsumfang vor allem der Körperfettanteil und die Zellmasse
auf der Basis der bioelektrischen Impedanzmessung.
Diese Daten werden aller 14 Tage dokumentiert und mit den Teilnehmern bewertet.
In speziellen Forschungsprogrammen (z.B. PreCon-Programm;
Populationsscreening-Popscreen) werden auch genetische und
biochemische Risikoparameter (Polymorphismen von Lipoproteinlipase,
z.B. Cystathionin-ß-Synthetase und Tetrahydrofolatreduktase als
wichtige Enzyme des Homocysteinstoffwechsels, Homocycstein,
Cholesterol (gesamt, LDL-, HDL2-, HDL3-) Triglyceride, HRS, NBZ und
Nüchterninsulin, HBA1c, und Vitamin E) bestimmt.
Ergebnisqualität
Optimales Endergebnis wäre eine Reduktion von Mortalität
und Morbidität bei Steigerung der Lebensqualität, an deren
Erfassung gegenwärtig gearbeitet wird. Aus diesem Grund kommen
zur Zeit o.g. Surrogatparameter bei der Bewertung zum Einsatz, die in
enger Beziehung zu Mortalität und Morbidität stehen. Bereits
jetzt beteiligt sich das ETZ mit einer großen Teilnehmergruppe
an der weltweit größten Studie zur Optimierung des
Ernährungs- und Bewegungsverhaltens. Es ist vorgesehen über
eine jährliche Abfrage von Hausärzten auch langfristige
Effekte der Beratung auf Mortalität und Morbidität
einschätzen zu können. Die Ergebnisse werden dokumentiert
und mit den individuell formulierten Zielwerten verglichen, die sich
an den Vorgaben entsprechender Fachgesellschaften orientieren (z.B.
DGE, Deutsche Adipositas Gesellschaft, Deutsche Diabetes
Gesellschaft-Fachkommission Sachsen, Hochdruckliga).
Präsentationsqualität
Die computergestütze Erfassung der Daten erlaubt eine direkte
Information der Teilnehmer des Hausarztes über die Entwicklung
der Prozeßparameter und eine Abschätzung über die
Entwicklung des Morbiditäts- und Mortalitätsrisikos. Die
Darstellung der Ergebnisse erfolgt in tabellarischer Form sowie
mittels informativer Graphiken und enthält eine Bewertung der
Beratungsergebnisse. Des weiteren werden Verlaufsgraphiken der
biochemischen- und Gewichtsparameter mittels Computer (z.B. mit Excel)
erstellt.
Gegenwärtig laufen Entwicklungen für ein interaktives
Computerprogramm, mit dem der Teilnehmer aus verschiedenen
Blickrichtungen ihn interessierende Daten verfolgen kann. Ein
Vergleich mit den anonymisierten Verläufen anderer Teilnehmer ist
möglich.
Emotionale Qualitätskriterien
Nach 10jähriger Beratungstätigkeit läßt sich
einschätzen das auch emotionale Qualitätskriterien durch die
Beratungspraxis erfüllt werden. Dazu gehören nach
Köhler et. al. folgende Punkte: ernst genommen werden,
Partnerschaft, Verständlichkeit des Gebotenen, Ehrlichkeit,
Vermittlung von Hoffnung und Kraft, Ausschaltung störender
Einflüsse und Wohl fühlen während des
Beratungsprogramms. Obwohl dazu keine exakten Daten vorliegen, kann
der Beratungserfolg daran gemessen werden, daß der "auf
gutem Ruf" basierende Teilnehmerzulauf kaum größere
Schwankungen aufweist und, daß in zunehmendem Maß auch
Hausärzte den Beratungsservice nutzen. Dabei ist zu
berücksichtigen, daß sämtliche Kosten von den
Teilnehmern selbst zu tragen sind.
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